Villacher Offensive für geförderten Wohnraum

St. Magdalen, Neue Heimat, Völkendorf, St. Martin: Rund 150 neue geförderte Wohnungen werden geplant und errichtet. Damit kämpft Villach gegen das Miet-Versagen des Bundes.

Sozialer Wohnraum – Dringender denn je: Angesichts der dramatischen Teuerung in den vergangenen zwei Jahren ist sozialer Wohnraum wichtiger denn je. „Leider hat die österreichische Bundesregierung auf diesem Gebiet völlig versagt“, kritisiert Stadtrat Erwin Baumann. „Sie hat die Inflation – trotz Warnungen – jahrelang nach oben getrieben und die Menschen mit den stärksten Mieterhöhungen der Zweiten Republik belastet. Ein Schaden, der nicht wieder gutzumachen ist.“

Die Stadt Villach setze alles daran, gegenzusteuern, so Baumann, und die Untätigkeit des Bundes abzufedern. Gemeinsam mit dem Land Kärnten und gemeinnützigen Wohnbauträgern werde der geförderte Wohnbau aktiv vorangetrieben.

Die Rollenverteilung sei dabei klar: Das Land Kärnten gibt die Anzahl der geförderten Wohnungen für jede Gemeinde vor, woraufhin die Bauträger tätig werden. Die Gemeinden unterstützen sie dabei im Idealfall mit preiswerten Grundstücken. „In dieser Kombination können die geförderten Neubau-Wohnungen günstiger vermietet werden als auf dem Privatmarkt“, erklärt Baumann.

Er ergänzt: „Für einen Teil der neuen Wohnungen wird die Stadt Villach das Zuweisungsrecht erhalten. Damit können wir gezielt Villacherinnen und Villachern helfen, die wirtschaftlich begrenzte Möglichkeiten haben.“ Derzeit entstehen in Villach 150 neue geförderte Wohnungen.

Projekt-Überblick:

  • Seit Ende Oktober werden in der Dr.-Schärf-Straße in St. Magdalen 35 neue Wohnungen mit Tiefgaragenplätzen gebaut. Die „Neue Heimat“ investiert an diesem Standort rund 8,5 Millionen
    Euro. Im Sommer 2027 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.
  • Ebenfalls die „Neue Heimat“ investiert bei der jüngsten Baustufe des Reconstructing-Projektes im Bereich der Kanaltalsiedlung. 75 Wohnungen werden seit Oktober um rund 16,2 Millionen Euro errichtet. Fertigstellung: 2027.
  • Die Genossenschaft „meine Heimat“ stockt vier Gebäude in der Millesistraße (Völkendorf) um je sechs Wohnungen auf 96 Einheiten auf. Pro Haus sind sechs Arbeitsmonate eingeplant.
  • Ein weiteres Projekt von „meine Heimat“ wird es in der Schlossgasse geben, zwischen Dinzlschloss und Eishalle: Anstelle eines baufälligen Hauses werden zwölf Wohnungen errichtet. Baubeginn könnte 2025 sein. Die Stadt Villach stellt hierfür das Grundstück mittels günstigem Baurechtszins zur Verfügung.

Während all diese geförderten Wohnungen in Villach bereits entstehen, verhandelt die Stadt mit dem Land Kärnten über weitere Projekte. Besonders im Fokus stehen Großprojekte wie jenes beim Westbahnhof oder das „NikolaiQuartier“ zwischen Landeskrankenhaus und Brauerei, wo hunderte Wohnungen im Innenstadtbereich geplant sind.

Auch bei einem Privatprojekt auf dem Gelände des ehemaligen Einkaufszentrums „Neukauf“ ist sozialer Wohnbau vorgesehen. „Wir kämpfen um jede Einheit, um den Villacherinnen und Villachern gefördertes Wohnen zu ermöglichen“, betont Stadtrat Baumann.

Dieser Text basiert auf einem Artikel aus der Villach Stadtzeitung Ausgabe 11 / 2024
Foto: Stadt Villach/WK, Neue Heimat (2), Meine Heimat

Erwin Baumann

Team freihetliche Villach

Mit Sicherheit für Villach

Ohne Wenn und Aber