Wasserreicher Bezirk trotzt heißen Sommern

Nicht nur am Weltwassertag (22. März) ist die Wasserqualität in den Bezirken Villach Stadt und Land hervorragend. Unsere Wasserversorgungsverbände ziehen gemeinsam an einem Strang.

VILLACH, VILLACH LAND. 80 Prozent des Villacher Trinkwassers kommt aus dem Karststock des Dobratsch. Die restlichen 20 Prozent stammen aus dem Grundwasserfeld Urlaken. Zusätzlich stehen der Draustadt mit dem Grundwasserbrunnen St. Magdalen ausreichend Reserven für die Notwasserversorgung zur Verfügung. Da der Wasserverbrauch nicht gleichmäßig auftritt, ist ein Ausgleich zwischen Wasserangebot und Wasserbedarf notwendig. Dafür sorgen Behälter mit entsprechender Speicherkapazität. Im Wasserwerk Villach werden in 14 Speicherbehältern über 24 Millionen Liter Wasser bevorratet. Die Speichergröße beträgt zwischen hundertzwanzigtausend und zehn Millionen Liter. Der durchschnittliche tägliche Wasserbedarf der Stadt Villach liegt aktuell bei etwa 15 Millionen Liter.

„Laufende Kontrollen“

Das Villacher Wasser wird laufend beprobt. „Neben automatisierten Onlinemessungen und wöchentlichen Eigenkontrollen, untersucht eine akkreditierte Untersuchungsanstalt des Landes das Wasser monatlich. Bei diesen Überprüfungen werden auch der Zustand der Wassergewinnungsgebiete und -anlagen sowie mögliche Umwelteinflüsse kontrolliert“, verrät Wasserreferent Stadtrat Erwin Baumann (FPÖ). Auch in heißen Sommern ist Villach in der glücklichen Lage, über ausreichende Wasserreserven zu verfügen. „Durch den Notwasserbrunnen St. Magdalen steht uns eine Reservekapazität von 150 Liter pro Sekunde zur Verfügung. Um die nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels auf die Trinkwasserversorgung hintan zu halten, gründete die Stadt Villach einen Wasserverband mit den Gemeinden Weißenstein und Paternion“, betont Baumann: „Durch den ‚Gemeindewasserversorgungsverband Unteres Drautal‘ soll mittelfristig eine gegenseitige Ausfallbedarfsdeckung sowie langfristig eine Einspeisung in den Zentralraum Kärnten möglich sein.“

„Klagenfurter Problem“

In Klagenfurt gab es im Vorjahr ein „gröberes“ Problem bezüglich Verunreinigung. „Das Villacher Trinkwasser wird regelmäßig weit über den gesetzlich geforderten Mindestuntersuchungsumfang beprobt und analysiert. Das Risiko für eine hygienische Beeinträchtigung wird dadurch auf ein Minimum reduziert“, garantiert Baumann: „Regelmäßige Untersuchungen durch die Medizinische Universität Wien bestätigen die einwandfreie Qualität unseres Trinkwassers.“ Übrigens sichert das vom Villacher Wasserwerk entwickelte „Villacher WASSERmobil“ eine flexible Not- und Ersatzwasserversorgung der Stadt Villach. Bei regionalen Störungen wird damit die Trinkwasserversorgung im eingeschränkten Maße aufrechterhalten. Neben den Anforderungen eines entsprechenden Versorgungsdrucks ist mit dem „WASSERmobil“ auch die einwandfreie hygienische Beschaffenheit des Not- und Ersatzwassers durch die installierte UV-Desinfektionsanlage gewährleistet.

„Besser als Kalifornien“

Wie (oben) beschrieben, ziehen Villach, Weißenstein und Paternion für die Trinkwasserversorgung an einem Strang. „Auf der Windischen Höhe haben wir vor 20 Jahren eine Quelle gesichert und derzeit doppelt so viel Wasser wie wir brauchen“, verrät Paternions Bürgermeister Manuel Müller (SPÖ): „Kalifornien hat unlängst bewiesen, dass Ressourcenmanagement wichtig ist. Da war so gut wie kein Löschwasser für die Eindämmung der Waldbrände vorhanden. Bei uns stellt die Messnerquelle in Kellerberg, die 50 Prozent unseres Gebietes versorgt, ein Klumpenrisiko dar. Sollte sie – etwa durch Murenabgänge – ausfallen, hätten wir ein Problem!“

„Fünf Gemeinden versorgt“

Das Wasserversorgungsgebiet vom Wasserversorgungsverband Faaker See erstreckt sich auf 150 km². Mit 157 km Versorgungsleitungen und 92 km Nebenleitungen werden Teile von Finkenstein, Rosegg, St. Jakob, Velden und Villach versorgt. „Das Wasser wird vom Institut für Lebensmittelsicherheit, Veterinärmedizin und Umwelt des Landes regelmäßig auf zahlreiche mikrobiologische und chemische Parameter untersucht. Neben dem Schwerpunkthochbehälter Mallenitzen stehen weitere zehn Hochbehälter sowie neun Pumpwerke und 21 Druckreduzieranlagen zur Verfügung“, betont Geschäftsführer Edwin Sereinig: „Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit wird im Bereich Winkl ein Horizontalfilterbrunnen betrieben. Durch Zusammenschlüsse mit dem Wasserwerk Villach und der Wasserversorgungsanlage Velden-Schiefling stehen dem Wasserversorgungsverband zusätzliche Notversorgungsmöglichkeiten zur Verfügung. Damit im schlimmsten Fall Versorgungsprobleme vermieden werden können, sollte der Zeitpunkt der Poolfüllungen mit uns abgestimmt werden!“

„Wasserschatz in Gefahr“

Vor vier Jahren hat das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus das Projekt „Wasserschatz Österreichs“ vorgestellt. Dabei wagen die Autoren einen Blick ins Jahr 2050. Derzeit wägt man sich im wasserreichen Österreich in Sicherheit. Längere Trockenperioden wirken sich aber jetzt schon negativ auf den Grundwasserspiegel aus. Extremunwetterereignisse sorgen immer wieder für Verunreinigungen des Trinkwassers. Beispiel: Kontamination nach dem Hochwasser in Treffen. Aufgrund des Klimawandels ist davon auszugehen, dass die Ressourcen in Österreich zum Zeithorizont 2050 bis zu etwa 23 Prozent abnehmen. Österreichs Grundwasserreserven sollen von 5,1 Mrd. auf 3,9 Mrd. m³ abnehmen. Der Bedarf an Trinkwasser wird sich zeitgleich um bis zu 15 Prozent erhöhen. „Aktuell weist Kärnten ausreichende Grundwasserressourcen auf, jedoch mit deutlich geringeren Werten im Nordosten“, belegt die Studie. Blickt man in die Zukunft, ist davon auszugehen, dass in Kärnten der Grundwasserspiegel weiter sinken wird – wenn auch auf niedrigem Niveau. Dann wird womöglich ein überregionaler Ausgleich notwendig.

Quelle: meinbezirk.at
Foto: © Stadt Villach / Augustein

Erwin Baumann

Team freihetliche Villach

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