„Es gilt Teuerung, Inflation & Arbeitslosigkeit zu bekämpfen!“
Seit rund 36 Jahren ist Stadtrat Erwin Baumann für die Villacher FPÖ im Amt. Im Interview mit 5 Minuten, wirft er einen Blick zurück und spricht über die Probleme, die es 2024 gilt in Angriff zu nehmen.
26 Jahre als Villacher Gemeinderat, 10 Jahre als Stadtrat und mit 2023 sein erstes Jahr im Kärntner Landtag: Der Villacher Blaue ging einen beständigen politischen Weg und will nun in der Stadt Villach und auf Landesebene politisch wirken. Zum Jahresanfang spricht er im Interview mit 5 Minuten über die bevorstehenden Nationalratswahlen, Hürden, Herausforderungen und persönliche Anliegen im Jahr 2024.
5min.at: Was begeistert Sie so am Politiker-Dasein?
Erwin Baumann: „Mir ist es einfach ein großes Anliegen. Das ist es heute und das war es auch früher schon – also vor meiner Zeit als Politiker. Mit liegen die Villacher, aber natürlich auch die Kärntner sehr am Herzen und dementsprechend ist es für mich ein sehr großes Anliegen, immer wieder etwas Gutes zu tun – immer funktioniert das leider nicht, aber ich gebe mein Bestes!“
5min.at: Wie bewerten Sie die Doppelfunktion als Stadtrat auf kommunaler Ebene und Landtagsabgeordneter auf Landesebene, sehen Sie darin einen Interessenkonflikt?
Erwin Baumann: „Zum einen ist aus dem Direktmandat, das ich in Villach erreicht habe, klar abzuleiten, dass die Bürger dieser Stadt eine starke Stimme für Villach im Landtag wollten. Ich komme diesem Auftrag mit viel Engagement nach, weil ich natürlich Möglichkeiten sehe, um mich auch auf Landesebene für die Stadt einzusetzen.“
5min.at: Wie gehen Sie mit der Herausforderung um, die mit den umfangreichen Verantwortlichkeiten dieser beiden anspruchsvollen Positionen einhergehen?
Erwin Baumann: „Natürlich ist es eine große Herausforderung, beide Aufgaben entsprechend auch wahrzunehmen. In den letzten Jahren hat es sich aber bewährt, dass viele erfahrene Kommunalpolitiker auch im Landtag vertreten sind. Wenn man so schaut, sind 14 Bürgermeister von 36 Angeordneten im Landtag und drei Stadträte. Somit wird deutlich, dass kommunale Politik mit Landesebene in Kärnten grundsätzlich durchgehend vernetzt ist.“
5min.at: Wie kann man sich ein Zusammenwirken zwischen Landes- und Kommunalpolitik vorstellen?
Erwin Baumann: „Für Villach ist es insofern auch für mich als Wohnbaureferent wichtig, dass wir gemeinsam, wenn es dies auch zulässt, die ein oder anderen Gesetze ein wenig verändern können, um im Wohnungswesen noch mehr für die Bevölkerung zu tun. Nicht nur in Villach, sondern auch kärntenweit. Da ich im Landtag der Vorsitzende des Wohnbauausschusses bin, habe ich natürlich auch andere Möglichkeiten.“
5min.at: Wie gilt es im neuen Jahr anzusetzen?
Erwin Baumann: „Unser aller Ziel muss es sein, endlich die Teuerung, Inflation und Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen. Natürlich sind viele der Probleme auch auf Bundesebene hausgemacht. Ziel muss eine gute und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Bund, Land und Stadt sein. Die Teuerung hat Priorität Nummer eins. Andere Länder schaffen das auch, also warum soll das in Österreich nicht klappen? Der Grundgedanke sollte immer zuerst den Österreichern gelten.
5min.at: Angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt. Welche Maßnahmen halten sie jetzt konkret für notwendig?
Erwin Baumann: „Wie gesagt, für mich ist es wichtig, dass seitens des Landes, aber auch seitens der Wohnbaugenossenschaft alles wieder in die Gänge kommt und endlich wieder Wohnbau errichtet wird. Ich weiß, dass die Materialien in den letzten paar Jahren fast nicht leistbar waren. Ich hoffe jedoch, dass die Wohnbaugenossenschaften im Jahr 2024 wieder anfangen zu investieren. Wir haben fast 1.500 Wohnungssuchende in Villach und dementsprechend angespannt sind auch die Bewerber. Denn die Anzahl der Suchenden ist seit Corona auch um rund ein Drittel gestiegen.“
5min.at: Wie sehen Sie die Chancen Ihrer Partei bei der Nationalratswahl 2024?
Erwin Baumann: „Ich denke, da Herbert Kickl sich nie etwas zuschulden kommen lassen hat, immer hinter der Bevölkerung steht und versucht, das Beste für sie darzulegen, sehe ich die Chancen sehr gut. Die letzte Regierungsperiode war laut der Bevölkerung eine der beliebtesten Regierungsformen, weil trotzdem sehr viel weitergegangen ist. Dementsprechend bin ich zuversichtlich. Auch bei den Arbeiterkammerwahlen wird es von Seiten der Villacher Freiheitlichen Unterstützung geben.“
5min.at: Gibt es bereits Favoriten für den Wahlkreis Villach, die als Kandidaten der FPÖ bei den Nationalratswahlen 2024 antreten werden?
Erwin Baumann: „Wir sind Gott sei Dank in einer glücklichen Lage, da wir sehr viele gute Kandidaten haben. Aber ich möchte aktuell noch keine Namen nennen, da bis zu den Wahlen noch etwas Zeit bleibt. Zu einem passenden Zeitpunkt werden wir den Spitzenkandidaten oder Spitzenkandidatin verkünden.“
5min.at: In Ihrer Funktion als Wasserreferent: Welche Maßnahmen halten Sie für unverzichtbar, um unsere Wasserqualität aufrecht zu erhalten?
Erwin Baumann: „Unverzichtbar ist für mich, die jährliche Rehabilitation der Wasserleitungen immer wieder voranzutreiben. Die größte Investition wird jetzt die Wasserversorgung im unteren Drautal, mit Weißenstein, Paternion und Villach sein. Hier sind wir auch schon sehr weit. Die Ausschreibungen kommen in Kürze und wir werden mit dem Leitungsbau anfangen. Das ist wichtig für die Gemeinden, damit wir uns gegenseitig mit Wasser aushelfen können. Das größere Projekt ist die Wasserschiene Kärnten, wo wir als Villacher Gemeinde aber auch als Wasserwerk mitverantwortlich sind.“
Quelle: 5min.at