Strahlende Bilanz für Villachs Sonnenstrom-Offensive

Klimaschutz und günstigerer Strom für Mieterinnen und Mieter: Anfang 2023 gründeten Stadt Villach und Stadtwerke Klagenfurt die Villacher Dachstromgesellschaft. Die ersten Anlagen gehen bereits in Betrieb. 

Nach der Gemeinderatswahl 2021 hat sich Villachs Stadtregierung ein 25-Punkte-Programm verordnet. Einer der Punkte sieht eine Photovoltaik-Offensive vor: Bis 2030 will Vil­lach mehr Sonnenstrom produzieren, als alle stadteigenen Gebäude (Ämter, Schulen, Kindergär­ten, Feuerwehrhäuser, Eishalle) benötigen. Dafür werden elf Hektar an PV-Fläche benötigt.

Um das Ziel zu erreichen, gründete Villach Anfang 2023 mit den Stadtwerken Kla­genfurt die „Villacher Dachstromgesellschaft“ (VDSG). Sie soll auf allen Gebäuden mit Gemeindewohnungen PV-Module errichten. Der doppelte Nutzen: Villach kommt seinem Sonnenstrom-Ziel näher und durch den Wegfall der Netzgebühren sinkt der Strompreis für Mieterinnen und Mieter. Ende 2023 zieht die VDSG nun eine erste Zwischenbilanz.

Bisher wurden vier Standorte mit PV-Modulen ausgestattet. Es handelt sich dabei um Wohnanlagen in der Adlerstraße, Burgenlandstraße, Franz Jonas-Straße und der Ludwig-Walter Straße. Ab Jänner können die ersten Mieterinnen und Mieter in der Adlerstraße in Landskron bereits Sonnenstrom beziehen.  Vier weitere Standorte werden gerade umgesetzt, bei zehn befindet sich die Planung in der Schlussphase. Bis Ende 2023 kommt die VDSG damit auf eine Leistung von 420 Kilowatt-Peak (kWp), das entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch von 135 Haushalten. Ziel bis Ende 2024: 1500 kWp.

Die technischen Überprüfungen haben gezeigt, dass in Summe 46 Standorte für PV-Module geeignet sind. In der Endausbauphase könnten auf Villachs Gemeindebauten in Summe 2200 kWp installiert werden. Für Villachs Bürgermeister Günther Albel ist die VDSG ein Paradebeispiel für effiziente Zusam­menarbeit zum Wohle der Bevölkerung und der Umwelt. „Wir produzieren Sonnenstrom, der für die Mieterinnen und Mieter günstiger ist als alternative Angebote – und wir entlasten dabei die Umwelt.“ Die städtische PV-Offensive sei ein zentraler Punkt in Villachs um­fassenden Bemü­hungen, klimaschädliche Emissionen weiter zu reduzieren.

Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole: „Mit der Villacher Dachstrom GmbH tragen wir wesentlich zur nachhaltigen Energiezukunft im stadteigenen Wohnbau bei. Wir produzieren umweltfreund­lichen Strom in Villach für Villach. Mit der Einsparung von rund 12.000 Tonnen CO2 setzen wir mit der Stadt ein wichtiges Zeichen für Klimaschutz und Lebensqualität.“

Für Villachs Wohnbau-Referent Stadtrat Erwin Baumann ist die PV-Offensive ein weiterer Schritt der Stadt Villach, ihren knapp 3000 Mieterinnen und Mietern dauerhaft bestmögliche Bedingungen zu gewähren: „Sonnenstrom ist nicht nur umweltfreundlich, sondern gibt den Menschen die Chance, ihre Stromkosten zu senken. Das verstehen wir unter verantwortungs­bewusstem Handeln.“

Drei-Säulen-Strategie für PV-Nutzung
Die Kooperation mit den Klagenfurter Stadtwerken ist eine von drei Säulen der Villacher PV-Strategie: Zusätzlich stattet Villach auch alle stadteigenen Gebäude, die saniert oder neu errich­tet werden, mit PV-Modulen aus. Dabei handelt es sich um Schulen, Kindergärten, Feuer­wehr­häuser oder Freizeitanlagen. Mittlerweile erzeugen 23 Gebäude Sonnenstrom. Sie kom­men auf eine Ge­samtleistung von 800 kWp. Heuer wurden 15 Häuser (zum Beispiel Kin­dergar­ten Lands­kron, Fußballstadion Admira, Feuerwehrhaus Gratschach und Altstoffsammel­zentrum) um PV-Flächen ergänzt. 2024 kommen zwölf weitere dazu, darunter Kläranlage, Rathaus, Wirt­schaftshof sowie die Sportanlage St. Magdalen. „Alle stadtei­genen Ge­bäude zu­sammengenom­men werden eine PV-Fläche von mehr als einem Hektar errei­chen“, sagt Bürger­meister Albel

Um das Gesamtziel von elf Hektar umsetzen zu können, wird vor allem die dritte Säule der PV-Strategie unverzichtbar sein: Freiflächen. Bürgermeister Albel: „Die erste Fläche könnte ab 2025 in Zauchen errichtet werden. Sie soll 3,5 Hektar groß sein, ohne Bodenversiegelung aus­kommen und Strom im Gegenwert von 1100 Haushalten liefern.“

Quelle: villach.at/stadt-erleben/news

Foto: © Stadt Villach, woko

Erwin Baumann

Team freihetliche Villach

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